Für Sie gelesenAn dieser Stelle wird in loser Folge über Artikel in Zeitschriften o.a. Medien berichtet, die für Kinder und Jugendliche sowie deren Bezugspersonen von Interesse sein könnten. Ihr Kommentar ist natürlich gerne erwünscht! -Sauber bleiben! (Süddeutsche Zeitung vom 21./22. Januar 2017) Die SZ beschäftigt sich in diesem Artikel mit einem Problem, das viele Eltern belastet, nämlich der Frage, wann ihr Kind sauber und v.a. trocken wird und ob dies rechtzeitig zu Beginn der Kindergartenzeit, also mit ca. 3 Jahren, der Fall ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Sauberkeitsentwicklung eines Kindes nur sehr bedingt beeinflussbar ist. Zitiert wird in diesem Zusammenhang der Berliner Kinderarzt Ulrich Fegeler: "Es gibt frühe Entwickler und späte Entwickler, alle Kinder auf einen willkürlichen Zeitpunkt festzulegen, ist problematisch." Zudem wird darauf verwesen, dass bis zum 5. Geburtstag noch 20 bis 30 Prozent der Kinder eine Windel brauchen, oft nachts. Zudem wird betont: "In den allermeisten Kindergärten sind Windeln kein Streitthema, die Erzieher kümmern sich liebevoll, und wenn ein größeres Kind gewickelt werden muss, wird es gewickelt. Wenn das Personal aber knapp ist, kann das womöglich das Engagement hemmen." Fazit: Die Sauberkeitserziehung entspannt angehen und - bitte - kein Machtkampf mit dem Kind wegen diesem Thema. -Gefahr im Netz (Sonntag aktuell vom 22. Januar 2017) Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wir Kinder und Jugendliche vor Gefahren im Internet geschützt werden können. Kritisch wird in diesem Zusammenhang gesehen, dass zunehmend auf die (Selbst)Verantwortung der Anbieter gesetzt werde. Dazu sagt der Direktor der Landesmedienanstalt Thüringen, Jochen Fasco:"Das heißt, dass die Anbieter sich selbst organisieren und Schutzmaßnahmen schaffen sollen. Das kann funktionieren, muss es aber nicht." Problematisch sei es v.a. dann, Anbieter zur Rechenschaft zu ziehen bzw. sie zur Herausnahme der Inhalte aus dem Internet zu veranlassen, wenn die Unternehmen vom Ausland aus agieren würden. Und das sei eben oft der Fall. Fasco empfiehlt daher, schon in den Routern, die zu Hause stehen, Filter einzubauen. Fazit: Technische Lösungen, um Kinder vor Gefahren aus dem Internet zu schützen - schön und gut. Ich meine aber, dass solche Maßnahmen und andere Eingriffe bzw. Verbote nur ein Teil der Lösung sein können und dass diese die persönliche Auseinandersetzung, v.a. das Gespräch mit dem Kind, nicht ersetzen können. --In Ruhe lassen statt ruhig stellen (Süddeutsche Zeitung vom 28./29. 1. 2017) In diesem Kommentar zur Nürnberger Spielwarenmesse meint der Autor: "Die Digitalsierung und die Übenahme kompletter, durchgestylter Spielewelten sind die wirklichen Megatrends in der Spielzeugwelt. Nimmt man sie ernst, fordern sie die Eltern in hohem Maße: Es geht darum, die richtige Balance zwischen digitaler Realität und dem zu finden, was Kindern seit Jahrzehnten gut tut. Denn kindliche Kreativität und Fantasie drohen zu verkümmern, wenn Spielkamerad Chip das alleinige Kommando im Kinderzimmer übernimmt oder dort nur noch kopiert wird, was die Unterhaltungskonzerne vorgeben". Fazit: Der richtige Umgang mit digitalen Medien will gelernt sein, hier sind die Bezugspersonen der Kinder, v.a. Eltern und Lehrer, gefragt. Ich meine, dass der angemessenen Umgang mit digitalen Medien den Kindern noch viel zu wenig vermittelt wird, sodass sie mit diesen neuen Angeboten zu oft alleine gelassen werden. -Das Kreuz der Jugend (Süddeutsche Zeitung vom 31.1. 2017) Der Beitrag verweist auf die Bedeutung psychischer und sozialer Faktoren bei der Entstehung von Rückenschmerzen gerade bei Kindern und Jugendlichen: "Im Alter von 7 Jahren hat jedes hunderste Kind Beschwerden, mit zehn Jahren sind es bereits 6 Prozent. Während des Wachstumsschubs zwischen 14 und 16 Jahren sind 18 Prozent der Kinder betroffen. ..... Psychosozialer Stress spielt eine große Rolle. Gibt es familiär oder in der Schule Probleme, schlägt sich das oft in Beschwerden nieder. "Wenn Spannungen zu Hause auftreten, sind Kinder schnell überfordert und entwickeln Symptome," sagt Orthopäde Schiltenwolf. Statt sich selbst besser kennenzulernen, wird der Umgang mit Rückenschmerzen an Mediziner und Physiotherapeuten delegiert. Ärzte sind nicht immer eine Hilfe. "Manchmal erkennen sie das Problem nicht und fördern durch angstbesetzte Beratungen und Verbote sowie durch unsinnige Therapien die Beschwerden noch", sagt der Orthopäde. Fazit: Bei Rückenschmerzen im Kindes- und Jugendalter also auch an psychische und soziale Ursachen denken! -Langeweile am Nachmittag (SZ vom 2.2. 2017) Der Bericht geht der Frage nach, ob sich die Hoffnungen, die von vielen Seiten mit der zunehmenden Einführung von Ganztahgsschulen verbunden wurden, erfüllt hätten. Grundlage für die Einschätzung ist der 15. Kinder- und Jugendbericht, der unter der Leitung des Deutschen Jugendinstituts entstand. Zentrale Aussage des Berichts ist: "Bisher konnte ein starker systematischer Zusammenhang des Ganztagsschulbesuchs mit der Verbesserung der Schulleistungen nicht nachgewiesen werden." Zudem ergab sich, dass insbesondere von älteren Schülern die Nachmittagsangebote oft nicht angenommen würden. In der SZ heißt es ferner: "Insgesamt fordern die Verfasser des Berichts mehr Freiräume und Zeit für die Jugend. Die Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, Caren Marcks (SPD), sagte, viele Jugendliche hätten das Gefühl, nur wertgeschätzt zu werden, wenn sie funktionierten. Sie litten unter einer "Verzweckung des Lebens"." Fazit: Ich meine, dass die Ergebnisse des Kinder- und Jugendberichts keine generelle Ablehnung von Ganztagsschulen rechtfertigen. Der Bericht verweist jedoch darauf, dass neue pädagogische Modelle wie die Ganztagsschule nur dann erfogreich sein können, wenn sie nicht nur organisatorisch in die Wege geleitet, sondern auch pädagogisch und personell ausreichend unterstützt werden. -Total logisch (SZ vom 27.2. 2017) In dem Artikel wird berichtet, dass der Software-Konzern SAP im Rahmen des Programms "Autism at work".seit 2013 gezielt 120 Menschen mit Autismua eingestellt hat. Eingesetzt werden diese nicht allein im IT-Bereich, sondern auch im Personal- und Finanzbereich. Die Erfahrungen sind sehr positiv: "Hauptvorteil ist die extrem gute analytische Denkweise, sagte die Co-Leiterin des Programms Strefanie Nennstiel, "die Mitarbeiter bringen neue Fähigkeiten in den Konzern. Und der Teamspirit hat sich verbessert." Übrigens outeten sich dem Bericht zufolge seit Beginn des Programms eine ganze Reihe von Mitarbeitern des Konzerns selber als Autisten. Dem Bericht zufolge stellen auch andere Firmen, z.B. Vodafone und Telekom gezielt Menschen mit Autismus ein. Fazit: Ich finde diesen Bericht sehr ermutigend, zum einen für Menschen mit Autismus, aber auch für viele andere, denn es zeigt sich wieder einmal deutlich, dass es sehr von der sozialen Umgebung abhängt, ob einer Eigenart eines Menschen sich als Stärke oder Schwäche auswirkt. -Länger leben (SZ vom 16.3. 2017): Berichtet wird in dem Artikel über eine schwedische Studie, die zeigte, dass Eltern länger leben als Kinderlose: "Sechzigjährige Mütter und Väter haben demnach eine bis zu zwei Jahre höhere Lebenserwartung als gleichaltrige Senioren, die kinderlos geblieben sind." Dabei war kaum von Bedeutung, ob ein Vater oder eine Mutter allein lebt oder gemeinsam mit einem Partner. Zurückgeführt wurde der lebensverlängernde Effekt von Kindern zum einen darauf, dass Eltern im Alter von ihren Kindern unterstützt werden, aber auch darauf, dass Eltern evtl. gesundheitsbewusster leben als Kinderlose. Fazit: Obgleich viele Eltern das Leben mit Kindern oft als stressreich und belastend erleben, bekommen sie von ihren Kindern aber auch oft etwas Positives zurück, was sich dann u.a. in der längeren Lebenserwartung bemerkbar macht. |
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