SchulängsteAngst vor der Schule ist ein recht häufiges Problem bei Kindern und auch Jugendlichen. Die Ängste können sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern -seelisch: durch Angst, Unruhe, Traurigkeit, Weinen, Schlafprobleme, -körperlich: durch Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen. Allen Schulängsten ist jedoch v.a. gemeinsam, dass das betroffene Kind versucht, den Schulbesuch zu vermeiden. Dies kann geschehen, indem das Kind sich weigert zur Schule zu gehen. Oft sagt das Kind aber auch, es fühle sich krank, habe z.B. Bauchschmerzen und könne deshalb nicht zur Schule gehen. Bisweilen vermeiden die Kinder den Schulbesuch auch heimlich, d.h. ohne Wissen ihrer Bezugspersonen. Es ist wichtig, verschiedene Formen von Schulängsten zu unterscheiden: 1. Schulangst aufgrund von Leistungsproblemen: Misserfolgserlebnisse in der Schule, v.a. schlechte Noten in Klassenarbeiten, haben bei manchen Kindern zur Folge, dass der Schulbesuch insgesamt als seelisch belastend erlebt wird. Es handelt sich dabei oft um Kinder, die in einem oder mehrern Schulfächern Leistungsprobleme haben. 2. Schulangst aufgrund von Problemen mit Mitschülern: Leider kommt es nicht selten vor, dass Kinder von ihren Mitschülern gehänselt, verspottet, "gemobbt" werden, z.B. wegen schlechter Schulnoten, "unpassender" Kleidung oder sonstiger "uncooler" Äußerlichkeiten. Die betroffenen Kinder leiden oft sehr unter dem Spott ihrer Mitschüler. Sie fühlen sich von diesen missachtet und erleben nicht selten, dass sie sozial ausgeschlossen werden. Als Folge solcher Erlebnisse kann es zu einer ausgorägten Angst vor der Schule kommen. 3. Allgemeine Schulangst: Diese Form der Schulangst ist die gravierendste und hartnäckigste Form der Schulangst. Sie lässt sich nicht ausschließlich auf Leistungsprobleme oder Mobbing durch Mitschüler zurückführen. Vielmehr haben die betroffenen Kinder und Jugendlichen eine davon unabhängige massive Angst vor dem Schulbesuch. Oft entsteht bei genauerem Hinschauen der Eindruck, dass es bei dieser Form der Schulangst gar nicht ausschließlich um Angst vor der Schule geht. Vielmehr haben diese Kinder oft auch vor anderen Situationen Angst, in welchen sie auf viele andere Menschen treffen. Aus dem bisher Gesagten folgt, dass bei jedem Kind, das massive Probleme mit dem Schulbesuch hat, eine umfassende kinder- bzw. jugendpsychiatrische Diagnostik erforderlich ist. Nur auf diese Weise kann eine zutreffende Einschätzung der Problematik erfolgen, sodass die notwendigen therapeutischen Maßnahmen in die Wege geleitet werden können. Es soll noch auf zwei weitere Probleme im Zusammenhang mit dem Schulbesuch hingewiesen werden, die von den Schulängsten im engeren Sinne abgegrenzt werden müssen: a) Schulschwänzen stellt keine Form der Schulangst dar. Zwar vermeiden viele Kinder, bei denen eine Schulangst vorliegt, deswegen auch den Schulbesuch. Von Schulschwänzen sollte aber nur dann gesprochen werden, wenn der Schulbesuch von einem Kind oder Jugendlichen abgelehnt wird und der Schulbesuch deswegen verweigert wird. b) Trennungsängste können ebenfalls zum Schulvermeiden führen. Hier liegt aber keine Angst vor dem Schulbesuch vor, sondern es besteht eine Bindungsproblematik, aufgrund derer das Kind Probleme hat, sich von seiner Bezugsperson, meist der Mutter, zu trennen. Das führt dann dazu, dass u.a.. der Schulbesuch vermieden wird. Anhand der eben genannten Problemlagen wird noch einmal deutlich, wie wichtig eine eingehende Diagnostik ist, um die Problematik des Kindes zutreffend einschätzen zu können. |
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